Germanische Räucherungen Teil 1

Was bedeutet Räuchern:

„Schweiß der Götter“, „Tränen der Götter“, „Gehirn des Himmels“, „Atem des Drachen“

Seit über 20 Jahren sind wir schamanisch tätig und werden oft gefragt, womit wir während der Seminare und Behandlungen räuchern. Das Räuchern gehört bei uns grundsätzlich dazu, ebenso wie das Rasseln und der Schutzkreis. Anfangs haben wir exotische Räucherungen bevorzugt, sind nun aber seit Langen dazu übergegangen, nur noch heimische Kräuter zu verwenden, so wie unsere Ahnen es uns vorgemacht haben. Wenn wir dabei von unseren Ahnen sprechen, meinen wir Germanen, Kelten und Wikinger. Durch Funde bei Grabungen hat man Räucherreste als Klumpen gefunden und diese analysiert. Dabei hat man festgestellt, dass sie Blüten, Blätter, Hölzer, Rinden, Wurzeln und Harze verwendet haben. Räuchern reinigt die Atmosphäre. Dadurch öffnet sich für uns der Zugang zu den höheren Welten. Dies unterstützt Entspannung und Meditation.

Wer gute Räucherstoffe sucht, wird bei der Firma Berk rasant fündig. Auch ich hatte damals in meinem Geschäft fast ausschließlich Räucherwerk von Berk. Aber natürlich macht es auch Spaß, sich seine eigenen Räucherkräuter zu suchen und zu trocknen. Wer dazu Literatur sucht, wir hier bei Christian Rätsch seine Antworten finden. Zu beachten ist, dass einige Pflanzen giftig sind oder eine halluzinogene Wirkung haben, aber dazu mehr im Text. Hier nun eine Aufstellung der gängigen heimischen Räucherungen.

Alraune

Die Alraune ist die berühmteste aller Zauberpflanzen, aber stark giftig. Sie wurde jedoch von Schamanen wegen ihrer halluzinogenen Wirkung verwendet. Vom innerlichen Gebrauch ist dringend abzuraten, weil sie schwerste Nebenwirkungen hervorrufen kann. Sie wurde oft geräuchert um das „Gift aus dem Fleische“ zu treiben.

Angelikawurzel

auch Engelwurz genannt, ist leicht giftig und hat schmerzstillende sowie durchblutungsfördernde Wirkung. Beim Räuchern verströmt sie einen erdigen, würzig, kräftigen Duft und eignet sich, um damit eine schamanische Reise abzuschließen. Außerdem vertreibt sie die dunklen Wolken bei Depressionen.

Baldrian

wird auch Mondwurz oder Katzenkraut genannt. Baldrian wird meist zum Vertreiben von bösen Geistern verwendet, wirkt aber auch positiv auf Körper, Geist und Seele und zudem entspannend. Man kann es gut mit Kiefern- oder Fichtenharz mischen. Sowohl die Blüten, als auch die Wurzeln eignen sich zum Räuchern.

Bärlauch

Ist eine Schutzräucherung und vertreibt böse Geister und Energien, sowie magische Angriffe aller Art. Er findet auch als Heilräucherung Verwendung um bei Krankheit oder danach die Räume zu reinigen.

Beifuss

Eine Rücherung mit Beifuss gilt als Schutzzauber gegen das Böse und Gefahr. Zusätzlich wirkt er stark reinigend. Er bietet die Möglichkeit, sich zu öffen. Wenn man ihn mit Baldrian oder Melisse mischt sorgt er für einen erholsamen Schlaf.

Bernstein

Der Duft ist streng und sollte daher vorsichtig dosiert werden. Die sonnige, positive Energie eignet sich ideal zum Verarbeiten und Integrieren alter Themen. Außerdem ist Bernstein als Schutzräucherung geeignet.

Bilsenkraut

Das Bilsenkraut ist eine der ältesten Giftpflanzen, verwandt mit Engelstrompete, Stechapfel und Tollkirsche und stark giftig. Deshalb sollte man es nicht zu sich nehmen. Schon 15 der kleinen Samen sind für Kinder tödlich, daher ist vom Räuchern und Selbstversuchen abzuraten. Das Räuchern von Bilsenkraut kann eine halluzinogene Wirkung haben.

Birke

Birkenrinde oder Holz ist als Räucherung sehr interessant. Es ist ein Räucherstoff, der der weiblichen Energie zugeordnet ist. Der Duft ist angenehm würzig und holzig.

Efeu

Efeu ist leicht giftig und sollte nur von Räucherkundigen in kleinen Mengen verräuchert werden. Es ist nicht für Schwangere geeignet. Efeu duftet herb krautig und hilft, verdrängte Vergangenheiten und Traumatisiereungen zu erkennen und zu verarbeiten

Eichenrinde

ist eine gute Schutzräucherung. Bei unseren Vorfahren galt die Eiche als heiligen Baum. Sie ist ein Symbol für Beständigkeit, Stärke und Unbeugsamkeit.

Eisenkraut

Das Eisenkraut spielte schon immer eine bedeutende Rolle als Zauber- und Räucherpflanze. Wird auch als Diplomaten-Kraut bezeichnet, denn es wird verräuchert um eine friedliche Stimmung zu erzeugen. Es entfaltet eine schützende Wirkung und ist stimmungsaufhellend. Außerdem dient es zur Stärkung des Selbstvertrauens-

Fichtenharz

Fichtenharz wird auch Waldweihrauch genannt. Es wird als Desinfektionsräucherung verwendet und galt als Heilmittel gegen Seuchen, denn es wirkt desinfizierend. Es dient um Häuser und Räume von schlechten Energien zu reinigen. Auch bei einem Wechsel der Wohnung oder des Hauses sollten mit Fichtenharz die einzelnen Räume ausgeräuchert werden, damit alles Alte sich auflöst und Platz für Neues entstehen kann. Man kann es gut mit Wachholder mischen.

Fliegenpilz

Mit Fliegenpilz zu räuchern hat eine lange Tradition, aber sollte mit Ehrfurcht geschehen und eignet sich nur für Räucherkundige. Hier kann man Fragen an die Zukunft stellen. Der Geist des Fliegenpilzes öffnet uns Türen in die Zukunft. Pulverisierte Hüte kann man gut mit Beifuß mischen und auf Zunderschwamm verräuchern. Dies ist eine passende Rauhnachts- Räucherung.

Holunder

Holunder eignet sich perfekt als Einstieg ins Räuchern, denn man kann die Blüten, Beeren und Rinde verwenden. Dem blumigen Duft wird heilende Wirkung zugeschrieben. Außerdem sorgt er für Ruhe und angenehme Träume.

Die weiteren Räucherungen werden im zweiten Blog behandelt.

Quellen: „Räuchern, Die Karten“ von Ulrich Berk, Flyer „Räucherwerk“ (Berk), „Meine Begegnungen mit Schamanenpflanzen“ von Christian Rätsch (AT Verlag)

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