Was ist ein Schamane? Unschlagbar, wenn er zuständig ist

Schamanismus ist älter als unsere Religion und unsere Medizin und Psychologie. Es ist die älteste uns bekannte spirituelle Tradition der Welt. Ihnen allen gemeinsam ist die Auseinandersetzung mit den Grundfragen des Menschen. Seit das Bewusstsein erwacht ist, beschäftigen sich die Menschen mit den Fragen:

  • Woher komme ich? (Was war vorher?)
  • Wozu bin ich da? (Was ist meine Lebensaufgabe?)
  • Wohin gehe ich? (Gibt es ein Leben danach?)

Denn sobald das Bewusstsein erwacht, stellt es Fragen, allen voran diese drei Grundfragen.

Wir alle brauchen eine Vorstellung von der Entstehung der Welt und von uns selbst, um uns in der Welt aufgehoben zu fühlen.

Der Schamane/ die Schamanin ist die Verkörperung dieses Grundbedürfnisses. Mit dem Erwachen des Bewusstseins ist im Menschen auch der Schamane erwacht.

Für uns Schamanen sind Menschen, Tiere, Pflanzen, die ganze Natur in einem ewigen Kreislauf der Lebenskräfte miteinander verbunden – im großen Ganzen des Universums. Die Schamanen sind das Bindeglied zwischen Kosmos und Mensch. Sie übernehmen die Mittlerfunktion zwischen Diesseits und Jenseits.

Das Wort Schamane lässt sich aus der tugusischen Sprache (sibirischer Volksstamm) Wortwurzel „sam“ ableiten, was soviel bedeutet wie „wissen“ oder „können“, bzw. „Entrückung oder Verzerrung“. Er verfügt über Kenntnisse und Fähigkeiten, sich von den physischen Gegebenheiten des irdischen Lebens zu entrücken, um auf seiner geistigen Reise die Grenze zwischen der Erde und den von Geistwesen bewohnten Nebenwelten zu überwinden.

Schamanismus ist überall auf der Welt entstanden. Sichtbare Spuren hat man in Amerika, Australien, Sibirien und Europa entdeckt. Daher gibt es auch verschiedene Bezeichnungen für diese Personen: Medizinmann, Druide, Hexe, Zauberer und viele mehr. Meinst waren es Frauen, die als Schamanin tätig waren.

Das deutsche Wort „Hexe“ drückt dasselbe aus. Es kommt nämlich vom althochdeutschen „hagzissa“, was soviel wie Zaunreiterin heißt. Mit einem Bein im Hier und Jetzt, mit dem anderen Bein in der Anderwelt.

Der Schamane begibt sich maximal zu 99% in die nichtalltägliche Wirklichkeit und bleibt mit mindestens einem Prozent seines Bewusstseins in der sogenannten alltäglichen Wirklichkeit verankert. Nur so ist gewährleistet, dass er die Frage aus dieser Welt nicht verliert und die erhaltene Antwort zurückbringen kann.

Die kleinen Horden vorgeschichtlicher Jäger und Sammler sahen sich überall denselben Herausforderungen ausgesetzt.

Der Schamane/die Schamanin half,

  • gute Jagdplätze aufzuspüren,
  • essbare und heilsame Pflanzen zu finden,
  • sich mit den Seelen der getöteten Tiere zu versöhnen,
  • die Gemeinschaft vor Feinden zu schützen und
  • fruchtbar zu sein.

Das schamanische Wissen wurde Jahrhunderte lang mündlich von den Schamaninnen und Schamanen an ihre Kinder weitergegeben.

Neben dem Erbschamanismus gibt es die Berufung.

Wie wird man nun zum Schamanen?

          Man hat diesen Auftrag mitgebracht,

          die Aufgabe wurde ihm übertragen,

          er wurde von seinem Stamm dazu erwählt,

          er kommt zu dieser Aufgabe durch Erlebnisse / Krankheit / Koma,

          er erfährt diese Aufgabe durch Einweihungen.

Schamanismus ist das älteste Wissen über die verborgenen Kräfte des Universums. Es ist eine Methode, Informationen und Beistand zu bekommen. Eine Methode, die davon ausgeht, dass wir uns nicht auf eine Realität oderDimension beschränken müssen, wenn wir Hilfe brauchen.

Schamanen sind Brückenbauer zu verborgenen Wirklichkeiten. Sie bringen den kranken Menschen verlorene Lebenskraft zurück und begleiten die Seele Verstorbener ins Jenseits.

Schamanismus ist an keine Religion gebunden und ist ein Korpus von Techniken zur Bewusstseinsveränderung. Diese Techniken führen die Menschen zu Begegnungen mit der universellen Kraft. Das Eintauchen in die gestaltlose Zwischenwelt geht einher mit dem Verlust des gewohnten Bewusstseins und dem Erwachen in den schamanischen Bewusstseinszustand mit veränderter Wahrnehmung.

Zu allen Zeiten war es Aufgabe der Schamanen, für das Wohlergehen ihrer Mitmenschen zu sorgen. Heilungen bei Krankheiten, Hilfe für belastete Seelen oder Ratschläge bei anstehenden Entscheidungen sind typische Aufgabenstellungen.

Und was haben wir davon? Was nützt es mir westlichem Großstadtbewohner, mir das Weltbild und – in modifizierter Form – auch die Teile der Welt des Schamanen anzueignen?

So unbequem es sein mag, sich erst einmal dem Gedanken zu stellen, dass jeder sich seineeigene Wirklichkeit erschafft. Auch jede Krankheit ist das Resultat des eigenen DenkensundHandelns.

An allem, was einem im Leben begegnet, ist man zumindest beteiligt. Und nur dieser eigene Anteil ist wirklich interessant. Energie ist an sich neutral. Erst durch unser denken und handeln wird sie beeinflusst.

Alles, was wir brauchen, ist ein offenes Herz und den Mut, uns auf den Weg des Schamanen zu begeben. (Michael Harner)

Im Laufe unserer Seminare und Behandlungen die wir seit über 20 Jahren anbieten, lernen wir immer noch dazu und erfahren Dinge, die uns bis dahin unbekannt waren.

Ulrich Gottwald & Konny Drees

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